Redebeiträge des antifaschistisch-internationalistischen Block auf der LL-Demo 2022
Hier möchten wir die Redebeiträge des antifaschistisch-internationalistischen Block auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2022 dokumentieren.
Weitere Redebeiträge folgen…
Redebeitrag von Hände weg vom Wedding!:
Liebe Genossinnen und Genossen,
der Lack ist schon nach einem Monat „Ampel“ ab. Die sich „fortschrittlich“ und „hip“ gebende Ampel-Regierung steht nicht für Wandel, noch für soziale Gerechtigkeit. Sie steht für Kontinuität zur Ära Merkel und damit für die Durchsetzung von Kapitalinteressen gegen unsere Interessen, der der Mehrheit, der Arbeiter:innen.
Sie betreiben weiter Raubbau an unseren Lebensgrundlagen!
Während die Ampel die nutzlose Mietpreisbremse als Pseudo-Maßnahme verlängert, demontiert die vermeintlich „linke“ Hauptstadtkoalition den Volksentscheid „DW & Co enteignen!“. Die so genannte „LINKE“ hat sich damit endgültig ins Lager des Kapitals verabschiedet. Und während der herrschende Parteienblock Kapitalinteressen durchsetzt, flankiert die Klassenjustiz in Karlsruhe das Ganze und kassiert das Vorkaufsrecht.
Das sollte klarstellen, was schon immer klar war und dennoch gesagt werden muss:
Von diesem Staat und dem herrschenden Parteienblock von AfD bis LINKE ist für uns werktätige Mieter:innen nichts zu erwarten. Verbesserungen für unsere Lebensbedingungen werden auch im Jahr 2022 in unseren Vierteln erkämpft und nicht vom herrschenden Parteienblock erbettelt!
Und sie verteilen weiter von unten nach oben um!
Statt der Preisexplosion eine adäquate Lohnverpflichtung für Unternehmen oder eine Renten- und Hartz-4-Erhöhungen entgegenzusetzen, stagnieren die Löhne, werden Rentner:innen und Erwerbslose mit mickrigen Erhöhungen abgespeist!
Das alles während wir Werktätige Jahr um Jahr Preiserhöhungen bei Beförderungskosten, Gas, Benzin und Strom hinnehmen müssen. Dass hier noch Luft nach unten ist, machte kürzlich der Grüne Landwirtschaftsminister Özdemir klar, wenn er die Preise in den Supermärkten noch künstlich hochschrauben möchte. Doch Bio und Öko – Das muss man sich auch leisten können, Herr Özdemir! Nachhaltige ökologische Politik geht nur sozial gerecht.
Gegen die Prekarisierungspolitik der Herrschenden hilft auch im Jahr 2022 nur eins: Organisation in Gewerkschaften, Betriebsräten, Erwerbslosen- und Rentner:inneninitiativen gegen Kapital und Staat und für unsere Interessen als Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter! Lasst uns die Verarmungspolitik des Kapitals nicht länger schweigend mittragen!
Und sie reden auch wieder von Krieg!
Deutschland ist Waffenexport-Weltmeister. Unter der Ära-Merkel, wie nie. Und dass sich daran mit der Ampel nichts ändern wird, das ist zu erwarten. Die Lage in der Ukraine bleibt Brandgefährlich. Die NATO rüstet und ruft zum Krieg gegen Russland und China. Der kommende Weltkrieg ist nicht mehr nur ungefähre Möglichkeit.
Besonders China ist dem Westen ein Dorn im Auge.
Aber dieses Wettrüsten, dieses Kriegsgeschrei – Das ist nicht im Interesse von uns Arbeiter:innen in China, Russland und hier. Sollen sich die Oligarchien doch die Köpfe einschlagen – wir bleiben Widerständig gegen jeden Kriegseinsatz und gegen jeden Waffenexport! Denn wir wissen: Hier geht es um das Geld der hohen Herren und Damen und nicht um „Menschenrechte“.
Und das Patriarchat bleibt weiter unangetastet!
Im Betrieb und durch kostenfreie Erziehung und Hausarbeit tragen viele Frauen immer noch das doppelte Joch der Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit. Das zeigte zuletzt wieder die Corona-Pandemie. Da wo die Tätigkeit entlohnt wird – in den Kitas und der Sozialen Arbeit oder Pflege zeigt sich die Geringschätzung der patriarchalen Gewaltherrschaft besonders deutlich, indem diese Arbeitsbereiche im Dauerniedriglohn und prekarisierten Arbeitsverhältnissen gehalten werden.
Es ist ätzend die herrschende Klasse klatschen zu sehen, wo wir doch wissen, wie die Situation auf den Krankenstationen ist, wie unser Kontostand am Monatsende aussieht oder wir Jahr um Jahr wegen Ein-Jahres-Verträge um unsere Existenz bangen müssen. Auch das heißt Patriarchat – Denn es trifft besonders angeblich „weibliche“ Sorgeberufe!
Damit muss Schluss sein! Gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit – unabhängig ob Sorge- oder Produktionsberuf. Auch dafür organisieren wir uns und kämpfen im Jahr 2022!
Lasst uns das Jahr 2022 zum Jahr der Klassenkämpfe machen!
Im Betrieb! Auf der Straße! Weltweit und vereint!
Nieder mit dem kapitalistischen System!
Hoch die internationale Solidarität!